Der Kurs in meinem Garten

Gärtnern zwischen Kopf und Bauch

Ein Beitrag von Hans Fuchs

 

Mit diesem Beitrag erfüllt sich der Wunsch nach einer Antwort auf die Frage, ob sich auch im Hausgarten eine „geschlossene Individualität“ einstellen kann. Ich finde: Durchaus! Dazu einige Arbeitsbeispiele aus dem Gartenjahr, bevor Zusammenhänge aufgezeigt werden:

  • Jetzt, im Herbst, abharken des Laubes vom Rasen, damit er nicht „erstickt“ und bedecken der zuvor abgeernteten Gemüsebeete. Diese auf den Gemüsebeeten überwinternde Laubmulchdecke im Frühling vor der Bestellung wiederum von den Gemüsebeeten entfernen und gemeinsam mit anderen Gartenabfällen verkompostieren.
  • Den im Sommer anfallenden Rasenschnitt als feinen Mulchschleier zur Regenwurmfütterung zwischen den Gemüsereihen verteilen (Rinder grasen in dieser Jahreszeit auf ihren Weiden).
  • Verdorrtes Blattwerk, Stängel und Fruchtstände an den Stauden belassen; sind sie doch Futterquelle und/oder Quartier während der Wintermonate für Insekten, Kleinsäuger und Vögel (Rinder werden im Herbst aufgestallt und verbringen die kalte Jahreszeit in Gebäuden).

 

Soviel zum Einstieg, doch nun der Reihe nach:

 

Zu Beginn seines zweiten Vortrags skizziert Rudolf Steiner das Bild einer idealen Landwirtschaft und führt aus:

In Abhängigkeit zur Größe des landwirtschaftlichen Betriebes ist ein entsprechender Viehbesatz zur Erzeugung eigener Wirtschaftsdünger unumgänglich (siehe Seite 51, Zeile 1 bis Seite 52, Zeile 8 – alle Angaben zu Fundstellen beziehen sich auf die 5. Auflage 2011). Nicht zu vergessen in diesem Zusammenhang der Verweis auf die betriebseigene Saatgutvermehrung (recht ausführlich hierzu siehe Seite 60, Zeile 31 bis Seite 62, Zeile 15).

 

Stillschweigend setzt eine derartige Bewirtschaftungsweise neben Getreidefeldern und Hackfruchtschlägen auch Wiesen und Weiden sowie Forstflächen samt einem auf die Hofstelle abgestimmten Wegenetz voraus. Fehlen darf selbstverständlich nicht der Bauerngarten und die Obstwiese.

 

Vielleicht dachte Rudolf Steiner darüber hinaus noch an miteinander vernetzte Hecken, beschauliche Feldhaine, Fließgewässer, Teiche, Tümpel und nasse Stellen in der Gemarkung. Natürlich gehört zu einer solchen Skizze auch eine Kulisse im Hintergrund; eine Landschaft, in die sich ein derartiger Betrieb harmonisch einfügt…

 

In welch krassem Gegensatz zu dieser von Rudolf Steiner gezeichneten „geschlossenen Individualität“ steht da mein Hausgarten! 

 

Hecken, Büsche, Sträucher und Zäune verbinden sich zum festen Rahmen eines Grundstücks. Hier und da einzelne Bäume und immer wieder Bebauung: Dächer, Giebel, Wände. Zwischen allem ein Wegenetz, das in Straßen einmündet, die sich wiederum in Fernstraßen verlieren. An solch einem Ort mag sich dem Betrachter nicht jenes Gefühl einstellen, dass er das Gesehene „Landschaft“ nennen mag.

 

 

Diese Einsicht gilt es aufzugreifen und mit ihr zu arbeiten. Die gefühlte Abwesenheit von Landschaft und Natur in einer Siedlung ruft zu einer stimmigen Gartengestaltung auf dem Weg zur „geschlossenen Individualität“ auf.

 

Hier gab Rudolf Steiner  mit seinem Verweis auf die „Schwarzerde“ im vierten Vortrag einen ersten Hinweis (Seite 104, Zeile 30 bis Seite 105, Zeile 13); jene tiefgründige Böden also, die über Jahrtausende entstanden (bitte nicht entmutigen lassen: Auf auch über Sommer fruchtgehaltenen Gartenboden stellt sich dieser Prozess bereits innert eines Jahrzehnts ein), von einer Pflanzengemeinschaft aus Gräsern und Kräutern bewachsen und von Zeit zu Zeit von Wiederkäuern beweidet wurden. Schwarzerden sind heute in Gegenden mit einem trockenen Sommer und nassen Winter anzutreffen.

 

In der dunklen Abgeschiedenheit der Bodenkrume sind unter anderem Rohfaser zersetzende Bakterien anzutreffen, deren Verwandte wiederum in der finsteren Abgeschiedenheit des Pansens eines Wiederkäueres gleichfalls Rohfaser zersetzen. Liegt es da zur Bodenpflege nicht nahe einen frischen Kuhfladen in vertrauter Weise eine Stunde lang in Regenwasser einzurühren und anschließend nachmittags im Garten zu versprühen, damit der Abendtau ihn in die Krume hereinziehen kann? Für eine erste Anwendung im Gartenjahr erscheint in diesem Zusammenhang die Zeit kurz vor dem Ähren- und Rispenschieben der Gräser (mit „Gräser“ sind in diesem Beitrag Süßgräser gemeint) sinnvoll; eine weitere Ausbringung dann im Spätsommer vor dem neuerlichen Ähren- und Rispenschieben. Wer keine Nutzgräser in seinem Garten hat, lässt eine kleine Rasenfläche (Zierrasen ist nichts anderes, als eine beständig abgemähte Gräsergemeinschaft) aufwachsen. Der sinnvolle Ausbringungszeitpunkt für den Kuhfladen ist dann erreicht, wenn sich im oberen Teil des noch grünen Grashalms eine längliche Verdickung, sein Blütenstand, ertasten lässt. Anschließend auch diese Rasenfläche abmähen, damit sie bis zum Spätsommer neuerlich aufwachsen und so den Zeitpunkt für die zweite Ausbringung anzeigen kann.

 

 

Neben dieser bodenbürtigen Eigenschaft hält „Schwarzerde“ noch einen weiteren Aspekt bereit, nämlich den trockenen Sommer, einer Jahreszeit, in der vom Winde aufgewirbelte feinste Tonmineralpartikel die Luft anreichern – ein Hinweis auf das von Rudolf Steiner im zweiten Vortrag angedeutete „Tonpräparat“ (Seite 60, Zeile 9 bis 21)? Zumindest die Beimischung von Tonminaralstaub während der Kompostaufbereitung ist im ökologischen Gartenbau nicht unbekannt …

 

 

Abgesehen von der Bodenqualität beeinflusst die Umgebung eines Grundstückes den Werdegang der im Gemüsegarten angebauten Kulturen, wie Rudolf Steiner im fünften Vortrag ausführte, als er den auf Wiesen und Weiden gemeinsam mit Gräsern und Kräutern auftretenden Löwenzahn (Taraxacum officinale) einging: „ Der (Kultur)Pflanze kann zugute kommen nicht nur das, was auf dem Acker ist, sondern auch dasjenige, was im Boden der nächsten Wiese ist, wenn sie es braucht. Der (Kultur)Pflanze kann es zugute kommen, was im Waldboden ist, der in der Nähe ist, wenn sie in dieser Weise innerlich empfindlich gemacht wird.“(siehe Seite 160, Zeile 14 bis 18)

 

Zweifellos ist der Löwenzahn selbst im verstädterten Garten seinem Wesen nach „Netzwerker“. Nur was er hier in den eigenen Hausgarten hereinzieht, ist in einer Siedlung von anderer, nicht unbedingt angestrebter Qualität, als in einer Landschaft mit ihrem Angebot an Brachflächen, Weiden, Wiesen und Waldboden. Darum empfiehlt sich für einen Hausgarten auf dem Wege zur geschlossenen Individualität eine Bepflanzung, die dem Netzwerker zuarbeitet wie ein-, zwei- und mehrjährige Blühpflanzen, ausdauernde Stauden, Büsche, Hecken und Sträucher. Von kurzstämmigen Obstbäumen einmal abgesehen, bieten sich Laubbäume bei den heute üblichen Grundstücksgrößen eher selten zur Bepflanzung an (Ausweg: Ein Agreement mit der Nachbarschaft) …

 

In Rudolf Steiners weiteren Überlegungen gliedert sich ein landwirtschaftlicher Betrieb (österreichisch: „eine Landwirtschaft“) in einem oberirdischen und unterirdischen Bereich. Er weicht hier im landwirtschaftlichen Zusammenhang von seinem hinlänglich bekannten Konzept der Dreigliederung ab, indem er das Kopf- und Brustsystem zu einer funktionalen Einheit zusammenfasst und sie unter die Erdoberfläche verlegt, während sich das Stoffwechselsystem oberhalb der Erdoberfläche wiederfindet. Als scharfe Trennlinie zwischen beiden tritt der Erdboden, die Krume, auf, die Rudolf Steiner als dem menschlichen Zwerchfell ähnelnd vorstellt (siehe Seite 52, Zeile 9 bis Seite 55, Zeile 6). Dazu nun einige Betrachtungen:

 

Es sind die Atemzüge eines Menschen, die sein Zwerchfell anheben und wieder absenken lassen. Eine vergleichbare Bewegung widerfährt täglich der Erdoberfläche im Spannungsfeld zwischen Mond- und Sonnengravitation, während sich die Erdkugel um ihre eigene Achse dreht.

 

Eine weitere Bewegung ist die Aufnahme von Luftsauerstoff durch Pflanzenwurzeln und aeroben Bodenleben der Erdkrume bei gleichzeitigem Kohlendioxydabgabe an die Erdoberfläche; ein Vorgang, der sehr in den Gasaustausch in den Lungenbläschen erinnert.

 

Während im Erdboden ein Zusammenwirken von Gravitation, Pflanze und Bodenleben für Schwung sorgt und einen Kreislauf andeutet, ist es des Menschen Herz, das durch seinen Schwung für regen Austausch sorgt.

 

Der Rhythmus des Ein- und Ausatmen und in seiner Folge auch das Heben und Senken des Zwerchfelles, wie auch der Herzschlag, lassen sich – das nötige Können eines Menschen vorausgesetzt – bewusst steuern. „Herz“ und „Vernunft“ sind Begriffe, die Rudolf Steiner in seiner Beschreibung der Großen Brennnessel (Urtica dioica) einführt (siehe Seite 153, Zeile 2 bis 8 und Seite 154, Zeile 9 bis15).

 

In HausgärtnerInnenkreisen ist es weit verbreitet, Brennnesselschnittgut in Regenwasser zu verjauchen. Schon nach wenigen Tagen sondert diese Jauche einen stechenden Geruch ab. Neben dem aus der Pflanzenversetzung entweichenden Ammoniak ist es der Schwefelwasserstoff, der der Jauche entweicht.

 

Auf die Bedeutung des Schwefels für ein gedeihliches Pflanzenwachstum weist Rudolf Steiner in seinem dritten Vortrag hin (siehe Seite 83, Zeile 10 bis 16 und darüber hinaus vertiefend im fünften Vortrag, Seite 152, Zeile 29 bis 31). Vor diesem Hintergrund erscheint es zumindest einer Überlegung wert, Brennnesselschnittgut in der im fünften Vortrag beschriebenen Weise aufzubereiten (siehe Seite 153, Zeile 24 bis Seite 154, Zeile 2), in kleinen Mengen vor der Bestellung in die Bodenkrume in der Absicht einzuarbeiten der nachfolgenden Kultur einen „vernünftigen“ Zugang zum bodenbürtigen Stickstoff der Vorjahresgründüngung zu ermöglichen.

 

 

Nicht nur das Fallbeispiel „Löwenzahn“, sondern auch das der „Brennnessel“ zeigen einen Weg Richtung „geschlossener Individualität“ auf; gibt doch der Löwenzahn durch sein Wirken in der Landwirtschaft nützliche Hinweise zur Grundstücksbepflanzung, während die Brennnessel es vermag, den Stickstoffhaushalt im Erdreich zu lenken. 

 

Die Idee der eingangs geschilderten Zweigliederung der Landwirtschaft überträgt Rudolf Steiner zudem auf den Werdegang einer Pflanze, wenn er mittelbar darauf hinweist, dass der oberirdische Pflanzenteil in seinem Entstehen und Vergehen eng mit dem jährlichen Sonnenlauf verbunden ist, die unterirdischen Pflanzenteile (Knollen, Zwiebeln, Wurzelwerk und nicht zu vergessen die Saat, aus der die Naturverjüngung hervorgeht) den jährlichen Sonnenlauf hingegen überdauern (Seite 54, Zeile 25 bis Seite 55, Zeile 6). Eine Ausnahme bilden verholzende (Büsche, Sträucher) und Holz ausbildende Pflanzen (Bäume); sie haben es im Steinerschen Sinne vermocht, unterirdisches Wirken über die Erdoberfläche hinweg in den oberirdischen Bereich empor zu heben (siehe hierzu auch Seite 102, Zeile 24 bis Seite 103, Zeile 5).

 

Einjährige, zweijährige, mehrjährige und ausdauernde Pflanzen lassen den vorab aufgezeigten Werdegang variantenreich bei entsprechender Anpflanzung oder Aussaat im Garten einziehen. Wer sich mit diesem Aspekt weiter befassen möchte, dem sei das Buch „Pflanze und Kosmos“ von Michael Kranich empfohlen. 

 

Vom Kopfe ausgehend durchzieht die Speiseröhre den Brustkorb, durchstößt das Zwerchfell und mündet in die Organe des Bauches ein – Rudolf Steiner  spricht es so zwar im Kurs nicht aus (seine Zuhörer waren schließlich Landwirte !!!); doch hebt das Hypokotyl, auch Keimstängel genannt, von der Wurzel (Kopf) ausgehend die zweikeimblättrige Pflanze an die Erdoberfläche, wo sie oft ihr Blattwerk zunächst als Rosette entfaltet, bevor der Stängelwuchs mit Laubblatt-, Kelch- und Blütenblatt folgt (aufsteigend in den Bauch).

 

Zweikeimblättrige Pflanzen halten zudem noch weitere Überraschungen im Verborgenen bereit. Nicht nur, dass sie im Unterschied zu den einkeimblättrigen Getreiden und Gräsern ausgefüllte Stängel statt hohler Halme ausbilden und ihre netznervigen Laubblätter sich deutlich vom Stängel abheben (die parallelnervigen Blätter der Getreide und Gräser folgen in ihrem Wachstum zunächst dem Halm, bevor sie sich von ihm abwinkeln), tritt bei ihnen die für Getreide und Gräser so typische Bestockung im Frühling nicht auf; erst spätsommerliche Wurzelausläufer (unterirdisch bei Aster und Schafgarbe, oberirdisch bei Baldrian und Erdbeere) lassen im kommenden Jahr weitere Stängel oder (Jung-)Pflanzen emporwachsen. 

 

Gänzlich unerwartet jedoch sind ihre Blütenblätter wie die Laubblätter der Einkeimblättrigen parallelnervig. In diesem „abgehobenen“ Sinne verbleiben wir HausgärtnerInnen den sich im Winde wiegenden Getreidefelder verbunden (wer sich mit diesem Phänomen seinem Garten zu Liebe weiter befassen möchte, dem seinen die beiden Aufsätze „Zum Wesensverständnis der Getreidepflanzen – eine Skizze“ und „Parallelnervige Blätter – qualitativ beobachtet“ von Bertold Heyden, Keyserlingk-Institut, Salem, nahegelegt).

 


Parallelnervige Blütenblätter

 

Wird die von Rudolf Steiner  immer wieder angeführte Verlebendigung des Erdbodens zum Leitgedanken einer Gartenarbeit im verstädterten oder städtischen Hausgarten aufgegriffen, so ergeben sich aus den zuletzt dargelegten Aspekten hilfreiche Gestaltungselemente für eine passgenaue Fruchtfolge auf dem Wege zur „geschlossenen Individualität“.

 

Es ist ja nicht nur die Sonne, die zwischen der Winter- und Sommersonnenwende von Tag zu Tag am Himmel immer höher aufsteigt, sondern auch die sie in unmittelbarer Nähe umkreisenden Planeten Merkur und Venus. Nach Kranich findet die Rhythmik der Bewegungen von Sonne, Merkur und Venus ihren Niederschlag in Stängel oder Halm (Sonne), Laubblattwerk (Merkur) und Blütenblätter (Venus) einer krautigen Pflanze. Wird diese Betrachtung noch um die überirdischen Lebensläufe der Getreide, Gräser und zweikeimblättrigen krautigen Pflanze ergänzt, ergibt sich der Einstieg in eine „Zwei-Felder-Wirtschaft“: Auf den Beeten des eines Feldes werden in gewohnter Weise Gemüse in Beet- Misch- oder Reihenkultur angebaut, während auf den Beeten des anderen Feldes ausdauernde Stauden stehen, deren spätsommerliche Ausläufer den Gartenboden „Grashaftes“ erfahren lassen. Die Herausforderung eines solches Anbausystems besteht in der Abstimmung der Umlaufzyklen von Sonne, Merkur und Venus aufeinander: Die Sonne benötigt für einen Umlauf um die Erde etwa 365,25 Tage; dass ist die Zeit, die verstreicht, um einen vorab festgelegten Punkt am Fixsternhimmel während eines Umlaufes um die Erde wieder zu erreichen, also ein Jahr. Ihren gemeinsamen Ausgangspunkt am Fixsternhimmel haben Sonne, Merkur und Venus erst wieder nach acht Jahren erreicht (Sonne: 365,25 Tage x 8 Umläufe = 2.922 Tage, Merkur: 117 Tage x 25 synodische Umläufe = 2.925 Tage und Venus: 583,90 Tage x 5 synodische Umläufe = 2.919 Tage). Diese Rhythmik auf den Garten übertragen bedeutet gegen Ende des achten Anbaujahres die Gemüsefläche mit der Staudenfläche im Sinne einer umfassenden Verlebendigung des Bodens zu tauschen.

 

Wie der Entwurf dieser übergeordneten Fruchtfolge veranschaulicht, entfaltet „Individualisierung“ auch eine Verselbständigung gegenüber der Mitwelt; es erscheinen durch eine derartige Individualität Regelmäßigkeiten, die einen so geführten Garten gegenüber seiner Umwelt abheben und ihm seinen eigenen Rhythmus eröffnen – ein weiterer Baustein zur „geschlossenen Individualität“ ist hier aufgezeigt …

 

 

 

Trotz der Abwesenheit von Rind, Getreide und Gräsern mit ihrem ganzen Drumherum ist ganz offensichtlich im eigenen Garten mehr Biodynamik möglich, als die Lektüre des Landwirtschaftlichen Kurs zunächst hoffen lässt. „Geschlossene Individualität“ ist, wie Rudolf Steiner  zu Beginn seines zweiten Vortrages betont, ein Weg. Ein Weg lässt sich nicht nur beschreiten; darüber hinaus lässt sich während einer Wanderung auf ihm das Geschehen am Wegesrand betrachten und genau das ist mit diesem Beitrag geschehen (siehe beispielhaft die Verweise auf Sekundärliteratur).

 

Bei alledem sollte jedoch nicht in Vergessenheit geraten, wem wir HausgärtnerInnen diese Möglichkeit verdanken – es sind die Getreide, die im Unterschied zu ihren nahen Verwandten, den Gräsern, mit der Vollendung ihrer Kornreife absterben und uns als Nahrungsmittel den Rücken für ein Gärtnern zwischen Kopf und Bauch freihalten! Wie wäre es da mit einigen Getreidepflanzen als „memorial plants“ gegen das Vergessen im eigenen Garten? 

 

Der eingeschlagene Weg wird fortgesetzt. In einem abschließenden Beitrag folgen „sommerliche Themen“, wie Zwiebelgewächse, Blumen, Farben, Düfte – nicht zu vergessen in diesem Zusammenhang Betrachtungen zum vierten Vortrag.

 

 1/2018