Unterwegs mit Wilm Weppelmann

2014

Wilm zeigt uns seine gärtnerischen Spuren in seinem Wohn-Viertel in Münster, u.a. Grünkohl auf Baumscheiben an einer vielbefahrenen Straße vor einem Supermarkt. 

Die Erwärmung von Nachbarschaften, das wäre ein willkommenes Ergebnis seiner Bepflanzungen, Aussaat und Pflege von Beeten im öffentlichen Raum. 

 

 

Beim gemeinsamen Gang durch herbstlichen Schlossgarten Münsters begegneten wir den Spuren von Weppelmanns "Hungergarten" wie auch Kunstwerken vergangener Skulpturen-Ausstellungen. 

 

Der schottische Künstler Ian Hamilton Finlay zitiert Annette von Droste-Hülshoff auf einem Epitaph hoch oben an einer Pappel: "Meine Lieder werden leben, wenn ich längst entschwand". (1987)

 

Für die Skulpturen-Ausstellung 1997 errichtete herman de vries ein Sanktuarium (lat. Heiligtum) auf einer Parkwiese. Eine Backsteinmauer mit Sandsteinsims umschließt eine Kreisfläche von 14m Durchmesser und ermöglicht durch vier ovale Fenster in Augenhöhe das Hineinsehen auf ein Rund, das der Natur überlassen ist. Über den Öffnungen, in alle vier Himmelsrichtungen, ist jeweils ein Schriftzug aus dem "ísa upanisad" eingemeißelt, der übersetzt lautet: "Om. Dies ist perfekt und das ist perfekt. Perfekt kommt von perfekt. Nimm perfekt von perfekt und es bleibt perfekt."

Herman de vries: „Natur ist sich selber genug und soll dem Menschen auch genug sein. Was wir von der Natur noch um uns finden können (ich sage bewusst nicht ‚haben‘), hat keine menschlichen Zufügungen nötig. Sie ist sich selbst – und für uns eine Offenbarung.“

Nach fast zwei Jahrzehnten überragen u.a. Eschen und eine Eiche den Mauerrand des Sanktuariums wo ehemals nur Parkrasen wuchs.